Mittwoch, 28. Oktober 2015

Flamenco finale


Eines fernen Tages Stunde
erlischt meine Sonne
Ich wünsche mir
In Liebe zu gehen und ohne Kabale
Funkeln seht mich am Firmament der Sterne
Spuren bilden meine Kunde
Gelebt aus reiner Wonne
wünsche ich mir
einen feurigen Flamenco zum Finale
Statt meiner Asche streut Sonnenblumenkerne

Olé





Samstag, 17. Oktober 2015

Ode an meine Gitarre


Zur Mittsommernacht geboren eine Romanze
Seidig ihr Körper und hauchzart ihr Klang
Selig schlummernd in der Wiege
Nichts ahnend von ihrer Stärke in den saftig grünen Trieben

Scharfe Sinne auf zerbrechlicher Seele
Träumend in der Welt voller Zwischentöne
Ohne Filter schwingend zwischen Moll und Dur
Ihr erstes Lied spielend gelernt von der Mutter

Leidenschaft in ihr wuchs, die durstig machte
Sie fand einen Meister, fand ihr großes Idol
Heiteres Üben mit dem Vater im Duett
Musik macht sie glücklich, Musik macht sie liebend und frei

Aus den Augen verloren, aber niemals vergessen
In die Jahre gekommen, wortlos verklungen
Belebter Geist, tiefe Emotionen, reifer Körper fordern ein Ventil
Lieblich erregt beginnt sie erneut zu klingen









Donnerstag, 15. Oktober 2015

Humbug ist eine Bahnstation


"Es war einmal..." 


Hinter Mauern ein Wesen
verzweifelt auf der Suche nach Liebe
Vom Leben knallhart auf den Kopf gestellt
Schonungslos aufgefordert zum Wechsel der Perspektive
Ich verstand nur noch Bahnhof
Mein Geist wandelte zwischen Vision und der Wirklichkeit
In meinem Körper hielt ich mich selbst gefangen
Die Seele saß im Zug nach Nirgendwo


Einsames erwachen
Wo bin ich?
Bitte aussteigen
Hier ist die Endstation Sehnsucht
Willkommen im grünen Paradies


Ein blumiger Weg führte hinauf zum Schloss
Am Brunnen vor dem Tor saß ich bis zur Dämmerung
Ich genoss diese Zeit mit mir
Durch die Fenster des Foyers fiel ein rosa Licht auf mich
Ein netter Herr bat mich herein und sah in meine Seele
Mein Herz wachte pulsierend auf
Wie im Märchen von Dornröschen
hinter Mauern ein Kuss
In süßer Erinnerung an die Liebe


Am nächsten Abend traf ich ihn wieder zum Ball
Wir tanzten ausgelassen zu "Tausend und eine Nacht"
Mit ihm fühlte ich mich so lebendig
Einmal nur verrückt sein und aus allen Zwängen fliehen
Wie lange hatte ich das schon nicht mehr gemacht? Hmmh,
dem Himmel fühlte ich mich nah!
Laut schlug die Turmuhr auf die Zwölf
Hinter Mauern ein Kuss
in süßer Erinnerung an die Liebe


Nur Zuckerschlecken geht auch im Paradies nicht
Die Linsen lagen in der Asche und verloren der goldene Schuh
Große Angst kroch meinen Nacken rauf
Des Teufels schwarzer Umhang schwebte über mir, wochenlang
Eine eisige Leere verwandelte mich zur unnahbaren Schneekönigin
Feenstaub erlöste mich von den Qualen
Jeder Funke wurde zum Glauben an das Gute
Hinter Mauern ein Licht
In meinem Herzen entfachte die Glut


Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe
Wer bin ich?
Bitte einsteigen
Die Kutsche fährt nach Wunderland
Willkommen zurück im Leben


"...und wie die Reise weitergeht, werde ich Euch in einer anderen Geschichte erzählen."





Mittwoch, 14. Oktober 2015

Mein Drache "Gorgo"


Die Luft ist kalt und klar
an diesem Sonntagmorgen
Ich sitze auf dem Balkon
Die Sonne strahlt mir ins Gesicht

Bunte Blätter wehen von den Bäumen
Sie tanzen mit dem Wind
Ich denke zurück an meinen lustigen Drachen
den mein Papa für mich baute als ich noch ein Kind

Wir tauften ihn "Gorgo"
Er war ein echter Clown
Seine Augen groß und lachend
Geschwungene Lippen, offen und so erzählend

Rote Wimpel weiß gepunktet wurden seine Ohren
Viele Stoffreste am Schwanz zu Schleifen gebunden
Hinaus zum Stoppelfeld
und 
Auf die Plätze fertig los!

Ich rannte
Er schwang sich in die Lüfte
Zog spielend seine Kreise
Rollte sich die Freiheit von der Spule

Das blaue Himmelszelt wurde zu seiner Manege
Unsere Beine hüpften ihm Applaus
Papa,
deinen Drachen vergesse ich nie!

Ich weiß, was er mir heute sagen will:
"Es ist an der Zeit die Nabelschnur zu durchtrennen.
Keine Angst mein Kind, Liebe ist die Thermik!"